Mauertafeln

Die Herstellung erfolgt in stehender Fertigung als Einsteinmauerwerk im Verband unter Verwendung von Mauersteinen, die in DIN EN 1996-1-1 benannt sind oder für die bauaufsichtliche Verwendbarkeitsnachweise (z.B. allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen (abZ) / allgemeine Bauartgenehmigungen (aBG) ) vorliegen.

Die Vorfertigung von Mauerwerk, insbesondere unter Verwendung von Mauerziegeln, ist eine als Ziegelmontagebau bekannte, seit mehr als 50 Jahren in der Praxis erprobte Bauart, bei der Wandelemente werkmäßig mit Hilfe automatisierter Fertigungseinrichtungen hergestellt werden, so dass z.B. in Verbindung mit ebenfalls vorgefertigten Ziegeldecken an der Baustelle in kürzester Zeitspanne das gesamte Bauwerk in seinen raumbildenden Elementen montiert werden kann.

Die hier angesprochenen Mauertafeln werden senkrecht stehend, im Regelfall geschosshoch wie herkömmliches Mauerwerk im Verband aufgemauert. In den Anfängen wurden dafür zunächst halbmechanisierte Senkgerüste bei Elementbreiten von nur 1,25 m eingesetzt.

Heute werden die Elemente mit Halbautomaten oder mit vollständig automatisierten Anlagen vorgefertigt. In der Regel werden Wandlängen von ca. 7 m hergestellt. Anlagentechnisch können zur Zeit Längen bis 12 m und Wandhöhen bis 4 m vorgefertigt werden. Die Steinzuführung und der abschließende Transport der Wände erfolgt bei automatisierten Anlagen über Rollenbahnen in den Aushärtebereich.

Die verwendeten Ziegel unterschieden sich in der ersten Generation dadurch von den üblicherweise an Baustellen eingesetzten Mauerziegeln, dass grundsätzlich anstelle der Griffschlitze größere Aussparungen vorgesehen waren, die in der Mauertafel senkrecht durchlaufende Kanäle ergeben. In diese Kanäle wird die Aufhängebewehrung für den Transport eingebracht und mit Mörtel vergossen.

Dieses System mit vertikalen Vergusskanälen unter Verwendung der oben beschriebenen Mauertafelziegel, wird auch heute noch angewendet. Zusätzlich wurde aber der Einsatzbereich für Mauersteinprodukte erweitert, so dass auch jede andere Art von Mauerziegeln ohne Vergusskanäle eingesetzt werden kann. Dies gilt sowohl für wärmetechnisch optimierte Ziegelquerschnitte für Außenwände aber auch z.B. für Schallschutzverfüllziegel in der Wohnungs- oder Haustrennwand.

Für den Elementtransport sind in diesen Fällen alternative Systeme zu verwenden, z.B. Hebebänder, Sockelelemente oder Aufhängungen mit Tragbolzen.